Marienkapelle

Im Jahre 1954 wurde nach den Plänen von Regierungsbaumeister Hepp aus Ravensburg in Sattenbeuren diese Marienkapelle erbaut. Diese Kapelle wurde in Eigenregie von den Bewohnern Sattenbeurens errichtet und ersetzte die baufällige Kapelle welche um 1300 erstmalig erwähnt wurde. Das Grundstück hierfür wurde unentgeltlich vom damaligen Hofbesitzer Paul Traub zur Verfügung gestellt.
Die Benediktion der Kapelle fand am 9. Mai 1954 um 9.00 Uhr durch Abt Wilfried Fenker OSB Weingarten statt.
In dieser Kapelle befindet sich eine Schutzmantelmadonna. Während der Aufhebung des Klosters  wurde manche Kostbarkeit veräußert. Bei dieser Gelegenheit hat nach der Aufzeichnung ein Bauer von Sattenbeuren dieses Bild gekauft. Sie wurde im Jahre 1490 von Gregor Erhart angefertigt.
Im Jahre  1951 wurde diese Schutzmantelmadonna von der modernen Übermalung befreit und in den ursprünglichen Zustand zurückgesetzt. Unter ihrem Mantel schützt Maria auf der einen Seite die geistlichen und auf der anderen Seite die weltlichen Stände. Unter letzteren sind wohl auch die Stifter zu suchen.
Sie war bis 1953 in der alten, immer mehr zusammenfallenden Kapelle aufgestellt die welche um 1300 erstmals erwähnt wurde. Daher wird diese Kapelle auch „Schutzmantelkapelle“ genannt.
Im Jahre 1972 ging das Grundstück, auf welcher die Marienkapelle stand von der Familie Traub in das Eigentum der Gemeinde Reichenbach über und kam somit durch Eingemeindung zwei Jahre später zur Stadt Bad Schussenried.
Im Jahre 1976 wurde die Kapelle durch die Sattenbeurer Bewohner gründlich renoviert. Mit Hilfe des damaligen Stadtrats Hugo Schmid konnte dies verwirklicht werden. Schwierig war zu diesem Zeitpunkt die Finanzierung einer neuen Uhr, denn da die vorhandene war sehr reparaturanfällig.
Am 24. Mai 1990 (Christi Himmelfahrt) wurde zur Ehren der Schutzmantelmadonna die 500-Jahrfeier gefeiert. Der Reinerlös wurde für die Marienkapelle verwendet.
In Eigenleistung wurde im Jahr 2002 von Sattenbeurer Bürgern der Platz am Eingangsbereich zur Kapelle gepflastert. Die Firma Spähn sowie das Kieswerk Rieger haben diese Arbeiten mit Materialspenden unterstützt.
Sattenbeuren kam 1281 zum Kloster. Seit dieser Zeit wurde die Existenz einer Kapelle nachgewiesen, welche von der Sattenbeurer Einwohnerschaft vorbildlich unterhalten bzw. neu gebaut wurde. Möge auch in ferner Zukunft dies so sein, das wünscht sich der Verfasser 

Walter Hermanutz (Text und Fotos)