Marienkapelle beim Festplatz

Der ledige Josef Anton Broder aus Fünfhäusern erbaute 1872 die Marienkapelle am Fischerplatz 1 am heutigen Festplatz. Anlass dieses Kapellenbaus war die Marienerscheinung 1858 in Lourdes, die das Glaubensdogma von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ des damaligen Papstes Pius IX von 1854 bestätigte, worauf weltweit Marienkapellen und Lourdesgrotten errichtet wurden. Josef Anton Broder überlies die Kapelle seiner Schwester Josefine die sich mit Schmiedemeister Josef Hage verheiratete. Durch die Vererbung ging diese Kapelle auf Adolf Hage und auf Charlotte Wiedemann geb. Hage bzw. Heinrich Wiedemann über. Heinrich Wiedemann übergab nach einer unrühmlichen Zeit im September 1986 die Kapelle an Familie Mayerföls. Unrühmlich deshalb weil nach dem II. Weltkrieg die Kapelle der Zerstörungswut von Jugendlichen ausgesetzt war. Sie musste daraufhin wiederholt instandgesetzt werden. Der Höhepunkt der Zerstörung fand zum Karsamstag 1978 statt. Acht Jahre blieb der desolate Zustand bestehen. Besprechungen und Planungen mit kirchlichen oder weltlichen Behörden führten zu keinem Ergebnis. Dankenswerterweise hat sich dann 1986 die Familie Mayerföls der Sache angenommen und die Kapelle in den heutigen Zustand wieder schön hergerichtet. Die Übergabe erfolgte in einer einfachen Zeremonie bei einen gemeinsamen Gebet und Lied zum Heimat- und Magnusfest 1986. Pfarrer Anton Schmid weihte die schön geschmückte Marienkapelle ein und stellte sie unter den Schutz des hl. Josef. Seit ein paar Jahren wird anlässlich der Öschprozession hier halt gemacht und inne gehalten was der Verfasser erfreut.

Nach der Marienkapelle in Sattenbeuren sowie in Olzreute ist dies die Dritte Marienkapelle auf der Gemarkung Bad Schussenried                                       WaHe