Ehemalige Kapelle am Nikolaussee

Wenn wir von Olzreute nach Winterstettenstadt wandern, so sehen wir am höchsten Punkt ein Feldkreuz über dem Nikolaussee, genau hier stand früher die St. Nikolauskapelle (St. Nicolai). 

Die erste St. Nikolauskapelle beim Nikolaussee wurde während der Amtszeit  von Abt Benedikt Wahl in der Zeit um 1552/1575 gebaut. Leider wissen wir über diese Kappel nicht arg viel. Sie wird um 1603 anlässlich einer Beschwerde mit der Reichsstadt Biberach sowie wegen Forststreitigkeiten im Jahre 1607 erwähnt. Im Jahre 1626 stellte der Abt Matthäus Rohrer beim Konstanzer Generalvikar den Antrag diese Kapelle nieder zulegen. Mit Schreiben vom 26. Juni 1626 wurde die Genehmigung zur Niederlegung  erteilt. 

Somit stand 120 Jahre auf diesem Platze keine Kapelle mehr. Im Jahre 1746 entschied sich Abt Siard Frick (20. Abt) hier wieder eine St. Nikolauskapelle zu erbauen, sie wurde im Oktober des Folgejahres fertig gestellt. Der Oberamtmann Franz Josef Frey und Kanzleirat Leonhard Bauer trugen merkliches bei zum Bau dieser Kapelle. 

Am 6.12.1747 früh morgens  segnete Abt Siard Frick die St. Nikolauskapelle. Die Predigt hielt Pater Prior Benedicto Mezler, er sprach über das Buch Genesis, Kapitel 40 ,13. Das Hochamt wurde durch eine feierliche Figuralmusik ergänzt.  Nach der Einweihung stellt der Abt Siard Frick den Antrag beim Konstanzer Generalvikar künftig die Kirchweihfeier  sowie der Sonntag nach dem Fest von dem Apostel S. Matthäus hier zu feiern. Was mit Genehmigungsschreiben vom 3. Mai 1749 bewilligt wurde. 

Am 3.7.1754 fuhr der Prior Nikolaus Clooß (späterer 22. Abt) nach Weissenau. Zum damaligen Zeitpunkt hielt sich der Weihbischoff von Konstanz Franz Karl von Fugger in einer bischöflichen Angelegenheit in Weissenau auf. Er lud den Weihbischoff nach Schussenried ein um die St. Nikolauskapelle zu weihen. Der Weihbischof kam dann am 6. Juli 1754 um die  St. Nikolauskapelle zu weihen. Die Kapelle weihte er zu Ehren des heiligen Nikolaus den Altar dagegen zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Nikolaus, Josef und Magnus. Zur Erinnerung für die Nachwelt wurde in einem Grab ein Dokument eingemauert das folgender Wortlaut enthielt „ SS. Mart. Felicis, Victoris et Constantis“  

Am 22. Juni 1781 erscheint in den Unterlagen die St. Nikolauskapelle zum vorletzten Male. Der Schussenrieder Glaser setzt ein Neues Fensterglas im Wert von 48 xr ein.  

Schließlich fand die St. Nikolauskapelle ein unrühmliches Ende, sie war ein Opfer des Sekuralistionsgeistes und viel dem Abbruch zum Opfer was zum damaligen Zeitpunkt unnötig war. Der Oberjäger Franz Josef Waldraff von Schussenried erwarb am 26. Novemer 1817 die St. Nikolauskapelle zum Abbruch               WaHe