St. Anna Kapelle

Die Baugeschichte der Kapelle in Dunzenhausen wird nur beiläufig erwähnt. Um 1760 erscheint sie in der Schussenrieder Hauschronik als „St. Annen Kapelle“. Die Kapelle gehört zu dem Anwesen des hl. Regulus, das im Besitz der Familie Härle ist. Erst 18 Jahre später in Jahre 1778 lesen wir, dass für die Kapelle ein Zinngeschirr für 34 fl. angeschafft wurde. 
Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurde die Kapelle von dem Kirchenmaler Walz neu ausgemalt.
Die alte 19 kg schwere Glocke, die anno 1908 umgegossen wurde, trug die Inschrift: „ Marte Gesler und Vinzenz Fessler Stifter A. 1764“ und war mit 3 Bildern geschmückt: einer Kreuzigung, Maria mit dem Jesuskind und S. Magnus. Die jetzige 28 kg schwere Glocke der Kapelle wurde gestiftet von Elisabeth Härle aus Saulgau, eine Verwandte der Familie Härle. Im Jahre 1993 wurde mit großem Aufwand die Kapelle mit ihren Figuren renoviert. Familie Härle veranstaltet mit Verwandte, Bekannte und Freunde ein Kapellenfest. Der Erlöse konnte trotz unvorhergesehener Minderung und einen kleinen Zuschuss von der Diözese für die Kosten verwendet werden. Die Restauration der Figuren wurde fachmännisch vom Richard Roth aus Neu Ulm vorgenommen. 
Der Altar hat in hölzernem, gebrochenem Rahmen eine 92 cm hohe Nischenfigur, die  die heilige Anna  selbdritt darstellt.  Anna selbdritt bezeichnet in der christlichen Kunst eine Darstellung der heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesusknaben. Über diesem Bildnis finden wir eine 67 cm hohe St. Josef Figur, sie steht in spitzen Schuhen auf einem runden Teller, mit einem Jesuskind in der Linken. Rechts vom Altar finden wir auf einer Konsole den hl. St. Petrus mit Schlüssel in der Linken und in der Rechten ein Buch mit Goldschnitt. Dieser Hauptpatron der nahen Steinhauser Kirche steht barfuß auf würfelförmigen Sockel unter einer Muschel. 
Gegenüber finden wir den hl. St. Magnus, der die gleiche Höhe von 103 cm hat. Er hält ein goldenes Buch in der Linken, und in der Rechten den Bischofstab. Der geflügelte Drachen zur Linken zeigt den verschlungenen Apfel im Rachen. Die beiden Konsolfiguren St. Vinzenz im Harnisch, Schwert in der Linken und St. Wendelin mit Hut runden das Bild der Kapelle ab. 
Links finden wir ein ausdrucksvolles Wandkruzifix – es wird vermutet dass dieses Wandkruzifix aus der niedergelegten Feldkapelle an der Abzweigung des Weges nach Steinhausen Dunzenhausen stammt. 
Die Figur, die ehemals in der Nische über dem Eingang stand, befindet sich heute im Klostermuseum.

Fotos und Text: Walter Hermanutz