Blutreitergruppe Bad Schussenried
Die Blutreitergruppe Bad Schussenried sieht in allen Zeiten ihres Bestehens die Verehrung des kostbaren hl. Blutes als wichtigstes Anliegen ihrer Gemeinschaft. Deshalb ist die alljährliche Teilnahme am Blutfreitag in Weingarten das zentrale Ereignis im Laufe des Jahres. Darüber hinaus beteiligt sich die Gruppe zusammen mit der Blutreitergruppe Reichenbach-Allmannsweiler alljährlich auch am Blutfreitag in Bad Wurzach. Vertreten sind sie auch bei dem seit Jahren wieder eingeführten Wendelinusritt im nahen Hopferbach, sowie an den großen Feierlichkeiten der St. Magnusgemeinde. Erwähnt sei besonders das Fest Fronleichnam sowie das Magnus- und Heimatfest.
Gruppenführer: Andreas Fessler
Aus der Geschichte der Bad Schussenrieder Blutreitergruppe
Die Bad Schussenrieder Blutreitergruppe ist 2017 im 96. Jahre ihres Bestehens. Schon in früheren Jahrhunderten jedoch hatte sich eine 70 Mann starke Reitergruppe aus der Schussenrieder Klosterherrschaft mit einer mit Silber-und Goldfäden bestickten Standarte am Blutritt in Weingarten beteiligt, der damals eine Hochblüte erlebte. Aber nur drei Jahre lang-1718, 1719, 1720- ist diese "Schussenrieder Reuter Compagnie"in Weingarten mitgeritten. Denn am 8. Mai 1721 hat der damalige Abt Didakus Ströbele seinem Amtsbruder Sebastian Hyller nach Weingarten geschrieben: "Weil aber so viele Exzesse, Missverständnisse und Exorbitantien sich bei dieser Andacht ereignet" und fährt dann zuletzt fort, "erachte ich also vor ratsam und heilsam, diesen Ritt in tempore abzutun." Gleichzeitig mit dem Blutfreitag in Weingarten fand nämlich in Steinhausen der sogenannte "Dillinger Freitag" statt .Der Schussenrieder Prälat hielt es für besser, wenn sich seine Reiter als Fußgänger bei den Steinhauser Feierlichkeiten einfänden.
Wiederum, aber auch nur für kurze drei Jahre- 1845, 1846, 1847- war Schussenried bei der Heilig- Blutprozession in Weingarten vertreten. Der Umritt zu Pferde war seit 1804 verboten. Selbst der Träger der Blutreliquie musste zu Fuß gehen.
Von den schweren Krisenzeiten im Verlauf des 19. Jahrhunderts hatte sich die Heilig- Blut- Bewegung nur sehr langsam wieder erholt. Ein wirklich großer Zustrom erfolgte, als die Folgen des Ersten Weltkrieges überwunden waren.
Jetzt fanden sich auch in Schussenried die Bauern des Marktfleckens und seiner Filialen zusammen und gründeten 1921 eine Blutreitergruppe. Leider sind die Unterlagen und Aufschriebe aus dieser Zeit nicht vorhanden.
Gründungsmitglieder waren: Der Ochsenwirt Anton Geßler, der Bauer Franz Bohner von Kürnbach, der Inhaber des St. Gallus- Hofes von Roppertsweiler, Theodor Zell.
Quellen zur Geschichte: Festschrift - 75 Jahre Blutreitergruppe Bad Schussenried -02.06.1996
Gruppenführer seit der Gründung
Gessler , Anton 1921 - 1926
Bohner, Franz, sen. 1927 - 1964
Fessler, Hugo, sen. 1964 - 1986
Fessler, Hugo, jun. ab 1986
Fessler, Andreas
Die Blutreitergruppe Bad Schussenried führt bei ihren Ausritten zwei Fahnen únd zwei Standarten mit sich. Die Standarten wie die Fahnen sind mit ihren Inschriften und Symbolen im folgenden Bildteil zu sehen.